14.05.1995
Voga Longa 1995
21° VOGA LONGA VENEZIA
Karin Jäger, Käthi Leu, Matthias Brandt, Dora Steinemann, Vreni Knöpfel, Karin Metzger mit Goldi, Andi von Moos mit Frau, Angela Onnen, Walter Sburlino und Peter Preisig vertraten am 14. Mai 1995 unsere schwarz-grünen Clubfarben an der 21. Voga Longa in Venedig. Es wurde wiederum zu einem unvergesslichen Rudererlebnis für die Ruderer und Ruderinnen des RCS.
Die Zugfahrten am Donnerstag- bzw. Freitagabend verliefen trotz Lokomotivführerstreiks genauso problemlos wie der Bootstransport, denWalter und Peter übernahmen. Standen der Freitag, Samstag und Montag im Zeichen von Kultur, Bootsfahrten und Lädelen, galt es ab Samstagabend ernst. Mit einem gemeinsamen guten Nachtessen und anschliessendem Zusammensein bereiteten wir uns auf die Regatta vor. Sonntag früh um 5.00 Uhr hiess es aufstehen, eine halbe Stunde später gab es Frühstück und um 6.15 Uhr ging es aufs Vaporetto, das uns zum Bootsplatz brachte.
Nun ist die Voga Longa ja nicht irgend eine Regatta ! Um 7.20 Uhr waren der «Peter und der Schupfen» aufgeriggert, weshalb wir mit Spumante Ferrari auf einen schönen Rudertag anstiessen. Walter und Karin hatten dazu Gläser, Tisch und Blumen besorgt. Die Platzverhältnisse beim Wässern der Boote waren derart eingeschränkt, dass wir über eine halbe Stunde warten mussten. Als wir endlich auf unseren Rollsitzen sassen, verblieb nur noch eine Viertelstunde bis zum Start, der doch noch 3 km von uns entfernt lag. Die schmalen Kanäle waren hoffnungslos mit anderen Ruderbooten aller Art verstopft. Die Startlinie an der Chiesa Maria della Salute überfuhren wir daher zwar etwas verspätet, die klassische Musik, welche über der ganzen Lagunenstadt lag, motivierte uns jedoch von Anfang an zu einem kräftigen Ruderschlag.
Wir konnten das Feld nun von hinten aufrollen und überholten zahlreiche Stehruderboote mit bis zu 16 klassisch-gekleideten Ruderern, verschiedene Gondeln mit bis zu 4 Stehruderern, diverse Kanus und alle Typen und Formen von Ruderbooten. Vom Skiff bis zur 8er Yole de mer aus Italien, Schweden, Österreich, England, Deutschland, der Schweiz usw. war alles vertreten. Ein wunderschönes Bild auf der Lagune. Vom Bacino die S. Marco ging es zuerst der Laguneninsel entlang Richtung Lido, dann über Erasmo, Murano, Burano bis nach Torcello (alles Inseln der Lagune), dann zurück und in die Kanäle von Venedig, Richtung Canal Grande. Auf allen Inseln und an sämtlichen Kanälen hatten sich Hunderte von Zuschauern versammelt um uns zuzujubeln und forza, forza zu rufen.
Uns ganz besonders, denn grün-schwarz ist die Farbe der AC Venezia, der Fussballer … ! Bis wir wieder in die Kanäle einruderten war eine Strecke von beinahe 30 km in der Lagune zurückzulegen. Weil es bei der Voga nicht um den Sieg und die Zeit geht, sind auch die «soste» (Pausen) wichtig. An etlichen Orten wurden diese durch Blasmusiken untermalt. Als wir endlich und sehr müde in den Canal Grande einruderten war die Atmosphäre einmalig. Hunderte von Ruderbooten, Kanus und Gondeln stauten sich auf den letzten Metern bis ins Ziel. Der Applaus und die besondere Stimmung geben uns das Gefühl, eine besondere Leistung vollbracht zu haben. Dies wurde uns dann auch mit der Übergabe der Medaille und Urkunde bestätigt. Als wir uns bis zum Bootslagerplatz durchgeschlängelt hatten, empfing uns unser Goldi mit Champagner und selbstbelegten feinen Panini, die er unterwegs für uns hergerichtet hatte. 16.30 Uhr waren wir bereits wieder im Hotel. Es fing gerade an zu regnen. Während der Regatta selbst hatte sich die Sonne von ihrer besten Seite gezeigt. Das gemeinsame Nachtessen am Sonntag und das letzte Mittagessen am Montag bildeten den Abschluss dieses wunderschönen Rudererlebnisses mit viel l‘italianità. Montagnacht um 0.35 Uhr kamen wir in Schaffhausen an.
Voga longa a Ia prossima volta … !