23.02.2018

Rudern in Sevilla

Was im Herbst mit der Ankündigung der erneuten Auflage der Ruderferien in Sevilla seinen Anfang nahm, fand in den letzten Tagen des Februars statt. Vom 23. bis zum 28. Februar nahm die RCS Gruppe mit Felix & Yvonne Ried, Uli Neidhart, Regula Bächtold sowie Peter Zbinden, an den Ruderferien Sevilla 2018 teil. Diese waren perfekt organisiert von Row&Row, der Ruderschule von Ueli Bodenmann und Sarah Zurbrügg. Die beiden anderen Instruktoren waren Regine Naunheim und Martin Gottini.
Mit dem Flugzeug ging es am Freitag, 23.2. von Zürich ins andalusische Sevilla, vom Winter in den Frühling. Nachdem sich die geschlossene Wolkendecke über den Pyrenäen auflöste, erwartete uns die Hauptstadt Andalusiens mit stahlblauem Himmel. Das Team der Instruktoren erwartete uns nach der Ankunft unverkennbar mit einem Ruder. Ueli informierte uns über die Aktivitäten dieses Nachmittags. Mit einem Bus fuhren wir in Erwartung auf das erste Training auf dem Guadalquivir ins Hotel Barceló, ausserhalb der Altstadt auf der Insel Cartuja gelegen.
Nachdem wir eingecheckt und uns mit den ersten spanischen Spezialitäten gestärkt hatten, ging es ins fünf Gehminuten entfernte Centro sportivo de remo y piragüismo. Schon bald stellten wir fest, dass in diesem Ruder- & Kanu-Sportzentrum, auch noch die englische Nationalmannschaft der Ruderinnen, Norweger, Holländer und natürlich viele Spanier anwesend waren.
Ueli war mit 8+, 4-, 4x, C-gig 3x, 2x/- 1x sowie 3 Lite Boat angereist. Die Teambildung für die erste Ausfahrt war gemacht und so bereiteten wir die zugeteilten Boote vor, um schon bald auf dem stillgelegten, ursprünglichen Lauf des Guadalquivir die ersten Ruderschläge zu machen. Wir wurden entweder von einem/er Instruktor/in gesteuert, unterstützt beim Rudern oder vom Motorboot aus angewiesen, korrigiert und motiviert. So ging es dann auch die nächsten Tage bei immer wärmer werdendem Wetter. Wir hatten jeweils am Morgen und Nachmittag ein Training. Nach 14 Uhr wurde es fast immer schlagartig sehr ruhig auf dem Wasser…, die Spanier gingen dann in die Siesta und wir taten es ihnen um 15 Uhr gleich. Bevor es aber jeweils soweit war, feilten wir unter fachkundiger Betreuung an Arme, Körper, Beine, an den Referenzpunkten, an der Verbindung Ruderblatt – Fusssohlen und der Druckaufnahme.
Den ersten Abend verbrachte die ganze Gruppe gemeinsam im „El 3 de Oro“, wo mit Wein und Tapas auch die kulinarische Seite dieser Ferien genossen wurde. Dabei lernte man die anderen Teilnehmer kennen, welche aus St. Gallen, Zürich, Luzern und Zug stammten. Sevilla bietet natürlich noch viel mehr wie Rudern und feine Spezialitäten. Und so erfuhren wir am Sonntag in einer Führung von Juan Alberto Romero viel Interessantes über diese wunderschöne Stadt, wo Phönizier, Römer, Mauren, Juden und Christen Zeugnisse ihrer Kulturen hinterliessen. Das prägendste Beispiel ist der Giralda Turm bei der Kathedrale, dessen Fundament römisch, der Mittelteil maurisch und die Spitze im Renaissancestil christlich erbaut wurde. Die Kathedrale, ursprünglich die Moschee, ist nach St. Peter in Rom und St. Paul in London die drittgrösste Kirche der Welt.
So waren alle Tage geprägt von Rudern, Kultur und Kulinarik. Es wurden neue Gruppen gebildet, man traf sich in den engen Gassen der Altstadt, es wurde am Ruderstil gearbeitet, die Sonne und die warmen Temperaturen genossen… und dies im Wissen, dass zu Hause die Temperaturen im Minus sind. Den Abschluss machte wieder ein gemeinsamer Abend, diesmal im „El Rinconcillo“, der ältesten Tapasbar Sevillas.
Leider war der letzte Tag stürmisch und regnerisch und so war nicht an ein letztes Rudertraining zu denken. Uelis Plan B, ein Lauftraining zu machen, wurde schnell über den Haufen geworfen. Dafür kamen wir in den Genuss von Sarah, und etwas über die Franklin Methode zu erfahren. Am Nachmittag ging es dann wieder per Bus zum Flughafen. Wegen des starken Windes traf das Flugzeug aus Zürich leicht verspätet ein. So verzögerte sich auch der Heimflug entsprechend. In Zürich ankommend, verabschiedeten wir uns und so ging jeder nach sechs tollen Tagen im Süden Spaniens nach Hause.
Wir bedanken uns bei Ueli, Sarah, Regina und Martin für die wertvollen Informationen und für die tolle Organisation.
Peter Zbinden