01.11.1965

Bolle

Woher kommen die Bootsnamen?

Die Geschichte über den Gig-Vierer «Bolle» geht ziemlich weit zurück. Urs-Peter Meyer hat uns die Geschichte erzählt. Einen Teil dieser schönen Geschichte hat er bereits vor Jahren für das Bulletin geschrieben.

Der Name Bolle geht auf den Bolle-Meyer zurück. Aber wer war dann dieser BolleMeyer? Der richtige Name Paul Meyer, geboren 1891; er ist der Vater von Urs-Peter und der Grossvater von Urs-Beat Meyer, beides waren aktive Ruderer des RCS. Das Rudern hat sich in dieser Familie von einer Generation auf die nächste übertragen.

Paul Meyer war schon in der Kantonsschule ziemlich rund, weshalb man ihn Bolle nannte. Er wäre eigentlich gerne Kunstturner geworden. Da er aber einen Daumen als Kind durch einen Unfall verloren hatte, blieb ihm dies vergönnt. So wurde er eben Nationalturner, was auch seiner Statur besser entsprach. Er war ein begnadeter und grosser Sportler und übte die verschiedensten Sportarten aus. Auch ruderte er gerne. Man behauptete, dass er lieber dem Rudersport fröne, als am Sonntag in die Kirche zu gehen. Vor dem 2. Weltkrieg nahm er an verschiedenen Rudertouren auf Flüssen und Seen im ln-und Ausland teil. So war er auch in Assmanshausen dabei (diese Geschichte folgt dann in einer späteren Ausgabe). Durch diese vielen sportlichen Aktivitäten wurde Bolle immer mehr ein drahtiger und hagerer Mann.

Nicht vergessen darf man, dass Bolle-Meyer Architekt und Mitbegründer unseres Clubhauses ist. Als Anlass eines runden Geburtstages spendete er das neue Boot. welches dann seinen Cerevis «Bolle» trug.

Als Ehrenmitglied des RCS wurde «Bolle» vom Jahresbeitrag befreit. Seine sportliche Einstellung veranlasste ihn in jüngeren Jahren freiwillig Fr. -.50 pro geruderten Kilometer und später sogar Fr. 1.10 zu zahlen.

Mit zunehmendem Alter und mehr Freizeit wurde «Bolle» immer mehr zu einem Skiff-Ruderer. Er ruderte fast täglich. Leider stand zu jener Zeit nicht immer ein Skiff zur Verfügung und so musste er oft enttäuscht wieder nach Hause gehen. Bitter für jemanden, welchem das Rudern auf dem Rhein immer mehr das Leben bedeutete. Seine Nachkommen fassten dann den Entschluss, ihm zum 70. Geburtstag einen Skiff zu schenken. Das war die Geburtsstunde eines weiteren Bootes Namens Idli.