02.06.2012
Nationale Regatta Sarnen
Der Samstagnachmittag brach an, und mein erstes Rennen dieser Regatta rückte näher. Es war der U19 Renngemeinschafts-Achter mit dem Seeclub Zürich. Als jeder von uns Schaffhausern einen Seeclub-Einteiler bekommen hatte, konnte es losgehen mit dem Einwärmen. Wieder beim Hänger angekommen, gab es noch eine Rennbesprechung und dann ging es auf‘s Wasser. Jedoch mussten einige ihre Stemmbrett-Einstellungen noch korrigieren. Wir waren schon ein bisschen spät dran und hatten etwas wenig Zeit, um uns auf dem Wasser noch richtig auf das Rennen vorzubereiten. Trotzdem mussten wir am Start eine längere Wartezeit in Kauf nehmen. Mental waren wir schon im Rennen und wir konzentrierten uns voll und ganz. Dann ging es los. Die Nervosität schwand schon mit dem ersten Ruderschlag. Allerdings verlief der erste Streckenabschnitt ziemlich hektisch und unpräzise. Nach 1000m wurden dann 20 Schläge mit erhörter Schlagzahl und mehr Druck durchgezogen. Es fehlte jedoch eine kompakte Einheit im Boot. Ich denke, unser Fehler bestand darin, dass jeder für sich ruderte und keine Teamleistung zustande kam. So kamen wir mit acht Sekunden Rückstand auf das Siegerboot der Renngemeinschaft Biel/Basel ins Ziel. Als der Achter wieder in den Böcken lag, wurde noch diskutiert und wir besprachen mit dem Trainer unsere Leistung. Für Severin Ess, Jann Schwaninger, Stefan Flory
(SCZ) und mich ging es dann schon weiter mit dem U19 Doppelvierer. Das Boot lag immer noch eingepackt auf dem Hänger; so packten wir das gute Stück aus und schraubten die Ausleger fest. Zeit für eine kleine Pause gab es nicht. Noch etwas niedergeschlagen vom enttäuschenden Achter-Rennen, ging es erneut aufs Wasser. Beim Einrudern spürte ich meinen leeren Magen. In diesem Rennen hatten wir fünf Konkurrenten. Der Start gelang uns, im Vergleich zum Achter, sehr gut. Nach 25 Startschlägen lagen wir knapp in Führung. Das Boot lief gut und wir konnten uns bis zur 1000m-Marke immer weiter absetzten. Ich hoffte ständig, dass das Ziel, oder besser gesagt, die roten Bojen, welche die letzten 250m markierten, bald auftauchten. Vom Hunger spürte ich glücklicherweise nichts mehr. Nach 500m hat es schon angefangen in den Beinen weh zu tun. Ich spürte die Übersäuerung. Bei 1000m erhöhten wir die Schlagzahl leicht. Doch dann brachen wir ein wenig ein und der Vorsprung auf die zweitplatzierte Mannschaft von Reuss Luzern schmolz. Kurze Kontrollblicke gaben mir einen Überblick auf die gegenwärtige Lage. Ab den letzten 250m schaute ich dann gar nicht mehr auf die anderen Boote und konzentrierte mich voll und ganz auf unser Team. Wir versuchten noch alle Energie, die wir hatten, auszunützen. Als die Zielsirene ertönte, bemerkte ich, wie unsere Verfolger noch ruderten. Da wusste ich, dass wir das Rennen für uns entschieden hatten. Erschöpft und schnaufend, gratulierten wir uns gegenseitig und ruderten zum Siegersteg.
Bericht: Basil Rohr