06.08.1994

Vierwaldstättersee-Tour 1994

36. Giro del Lago dei Quattro-Cantoni 6./7. agosto 1994

Obwohl nur bis Flüelen gerudert wird, stand die italienische Sprache und (Ess-)Kultur öfters im Mittelpunkt. Schön, schön, schön, – Tätowierungen, Farbenblindheit usw. waren ebenfalls wichtige Vorkommnisse an dieser Tour. Statt mit solchen Fragmenten beginne ich besser am Anfang.

Besammlung wie gewohnt Samstag morgens um 6.45 Uhr RCS-Bootshaus. Schon die erste Zählung beim Morgenappell ergab Vollzähligkeit, sodass der Weg nach Luzern sofort unter die Räder genommen werden konnte. Der RC-Reuss-Wirtin sei an dieser Stelle bestens gedankt für das leckere Frühstück. Mit Freude wurden unsere beiden innerschweizer Gefährten, Kari und Manfi begrüsst. Die Zählung, ob Fisch oder Fleisch zum Mittagessen in Kehrsiten war sehr kompliziert, gottseidank wollte nur EIN Teilnehmer Fleisch.

Pünktlich, wie gewohnt, wurden die drei Boote Lopper, Seebär und Frosch eingesetzt, und wie üblich nahm jedes Boot einen andern Kurs. Da jedoch alle Wege nach Gersau führen, ist dieser Individualismus unwichtig.

Erste Überraschung: «Manfi vermisst seine Brieftasche.» Alles Suchen ist erfolglos, zum Glück gibt es immer noch ehrliche Finder. Was ist passiert? Im Halbschlaf oder halb-wach, je nachdem, hat Manfi seine Brieftasche auf das Autodach gelegt und ist so weggefahren. ln der Nähe des Flugplatzes bemerkte wahrscheinlich die Brieftasche, dass Fliegen viel schöner ist als Autofahren, und versuchte ebenfalls einen Probeflug. Dieser misslang und die Tasche landete irgendwo am Boden, wo sie dann von einem Frühaufsteher gefunden wurde.

Trotz der Hitze landeten alle drei Boote in guter Verfassung in Gersau. Das Mittagessen wurde im Rest. Ländi eingenommen. Zweite Überraschung: «Senior-Doktor übernimmt die Getränke-Rechnung.» Herzlichen Dank von allerseits für Deine Grosszügigkeit. Ich bin sehr froh, dass Du damit nicht Deinen Rücktritt angekündigt hast!

Die Boote Lopper und Frosch hatten es sehr eilig nach dem Mittagessen währenddem sich einige der Seebär-Crew noch einen Dessert genehmigten. Wie gewohnt wurden wir in Flüelen von Kees sehr freundschaftlich mit Tranksame empfangen, was von den RCSlern sehr geschätzt wurde.

Zimmerbezug in der Hostellerie Sternen, kurzes Retablieren, kleines Nickerchen oder Umtrunk in Nachbars Wirtschaft. Beim anschliessenden Nachtessen ging es sehr italienisch zu, Ossobuco, Verdura, Polenta, Orvieto, Barbera, und nicht zu vergessen, die Ansprachen unseres Seniore Dottore und von Manfredo. Ebenso interessant war die Reminiszenz von Urs M. «Wie kam eigentlich Kari Peyer nach Schaffhausen.» Peter Dreher, Neuling auf dem Vierwaldstättersee, beglückwünschte Kari Peyer zu seinem kommenden Achtzigsten und überreichte dem Jubilar ein kleines Geburtstagsgeschenk.

Einsetzen der Boote am Sonntagmorgen zur vereinbarten Zeit. Ruhiges Wasser im Urnersee und angenehme Temperatur machten das Rudern zum grossen Vergnügen. Während Lopper und Frosch direttissima nach Kehrsitten ruderten, bewiesen die «Seebären», dass sie inzwischen gelernt haben, wie im Pöstli angelegt wird. Inzwischen erreichte die Temperatur wieder diesjährige Normalwerte und jedermann war froh, in Kehrsiten aussteigen zu können, um das Herausgeschwitzte zu ersetzen. Nach einem guten Mittagessen wurde die letzte Etappe nach Luzern durchgezogen.

Einmal mehr haben alle Teilnehmer ein beglückendes Wochenende auf dem Vierwaldstättersee erleben dürfen. Meinen Bericht möchte ich mit einem herzlichen Dank an die Organisatoren Manfi und Hans abschliessen und ebenfalls Kari für seine Kameradschaft danken. Ebenfalls danken möchte ich dem RC-Reuss für die Bereitschaft uns ihre Boote für diese Tour jedes Jahr zu überlassen. Allen Mitruderern (besonders den Neulingen) wünsche ich, dass sie nächstes Jahr wieder dabei sein können.

PS: Nachzutragen wäre noch, dass dieses Jahr Hans Gröbli zum 20. Mal die Vierwaldstättertour mit Manfi organisiert hat. Wieviele Male Manfi Organisator war, entzieht sich leider meiner Kenntnis.